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Beitrag vom 26.01.2006
Stress, Burnout und seelische Erkrankungen im Berufsleben
Anne-Ev Ustorf
Die Autorin zeigt in ihrem Leitfaden für ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen Möglichkeiten für den Umgang mit psychischen Problemen am Arbeitsplatz. Nützliche Tipps und Hinweise erleichtern..
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das Gesund werden und -bleiben.
Dieser Leitfaden informiert umfassend interessierte ArbeitgeberInnen darüber, wie es gelingen kann, die Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz zu reduzieren, so dass für die psychische Gesundheit der
MitarbeiterInnen Sorge getragen werden kann. Außerdem erhalten ArbeitgeberInnen Tipps im Umgang mit seelisch erkrankten MitarbeiterInnen.
Zum anderen richtet sich dieser Leitfaden an ArbeitnehmerInnen und gibt hilfreiche Hinweise darauf, wie sie mit ihrer Erkrankung am Arbeitsplatz umgehen können und welche Möglichkeiten sie haben, ihren Arbeitsalltag ihrem Befinden entsprechend umzugestalten.
Arbeitsbedingter Stress spielt bei der Entstehung psychischer Krankheiten eine große Rolle. Dennoch werden psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt fälschlicherweise noch immer oft als Vorwand für "Blaumacherei" betrachtet.
Fakt ist: Eine diagnostizierte psychische Erkrankung bedeutet in der Regel eine schwere Beeinträchtigung für den Erkrankten und ist immer ernst zu nehmen. Je früher eine psychische Krankheit erkannt wird, um so besser kann sie aber behandelt werden.
Doch nicht nur aus Kostengründen sollten sich ArbeitgeberInnen Gedanken über die seelische Gesundheit ihrer MitarbeiterInnen machen. Zu den Grundpflichten der ArbeitgeberIn gehört laut
Paragraph 3 des Arbeitsschutzgesetztes die Erhaltung und Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit.
Die Tendenz geht dahin, den Menschen dem Arbeitsplatz anzupassen und nicht umgekehrt.
Doch der Mensch braucht ein gewisses Maß an Selbstbestimmung über seine Arbeitsbedingungen, um den Job optimal ausfüllen zu können und sich dabei wohl zu fühlen.
Kennen Sie folgende Erscheinungen? Leistungsmängel?Nichteinhaltung von Terminen? Beschwerden von MitarbeiterInnen? Konflikte zwischen MitarbeiterInnen und Vorgesetzten? Zunahme von Fehlzeiten, Fluktuation, Frühverrentungen sowie Suchtfälle? Wenn diese Punkte auch auf ihre KollegInnen zutreffen, sollten Sie überlegen,
wie sich in Ihrem Betrieb Arbeitsgestaltung und Betriebsklima verbessern ließen. Denn dies sind erste Anzeichen für seelische Probleme wie Stress, Burnout oder Depressionen der ArbeitnehmerInnen.
Generell gilt: Menschengerechte, belastungsoptimale Arbeit ist gekennzeichnet durch Transparenz, Mitspracherecht, Abwechslung, Qualifizierungsangebote und Aufstiegsmöglichkeiten.
In den meisten Fällen werden Sie als ArbeitgeberIn
erst über eine ärztliche Krankschreibung herausfinden,
dass Ihr/e MitarbeiterIn seelisch erkrankt ist. Geht es Ihrer/m KollegIn nicht allzu schlecht, wäre es eine gute Idee, ihn/sie zuhause anzurufen. Fragen Sie, wie es ihm/ihr geht und teilen Sie ihm/ihr mit, dass Sie sich Sorgen machen. Wichtig ist, dass Sie
keinerlei Druck ausüben, schnell wieder gesund zu werden - möglicherweise hat Ihr/e KollegIn ohnehin schon Schuldgefühle, weil er/sie vorübergehend arbeitsunfähig ist. Vermitteln Sie stattdessen, dass es ausreichend Zeit gibt, um wieder zu vollständig zu gesunden.
Seit der
Erneuerung des Neunten Sozialgesetzbuches (SGB IX) am 1. Mai 2004 haben ArbeitgeberInnen überdies die arbeitsrechtliche Pflicht, ein betriebliches Eingliederungsmanagement zur Vermeidung der Entlassung von erkrankten MitarbeiterInnen einzuführen. Die neue
Präventionsvorschrift verpflichtet alle ArbeitgeberInnen zum Eingliederungsmanagement, sobald ein/e ArbeitnehmerIn länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig ist innerhalb eines Jahres - unabhängig von der Betriebsgröße.
Wenn Sie als ArbeitsnehmerIn das Gefühl haben, dass Ihr Job Sie "krank" macht, sollten Sie überlegen, was Sie tun können, um Ihr Arbeitsumfeld zu verbessern. Würde ein Gespräch mit der Chefin/dem Chef helfen? Gibt es eine Möglichkeit, um Stress abzubauen, Ihren Arbeitsplatz interessanter zu gestalten
oder Gleitzeit einzuführen, um flexibler auf arbeitsintensive Phasen reagieren zu können? Möglicherweise könnte auch ein Gespräch mit dem Betriebsrat weiterhelfen.
Generell gilt aber: Es kann viel getan werden, um das Risiko seelischer Erkrankungen im Job gering zu halten. Und sei es nur durch größere MitarbeiterInnenbeteiligung bei Entscheidungsprozessen oder ein wertschätzenderes Führungsverhalten.
Zur Autorin:
Anne-Ev Ustorf, Jahrgang 1974, ist Journalistin und Kunsthistorikerin.
Sie schreibt für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften über gesellschaftliche und kulturelle Themen.
AVIVA-Tipp: Der Leitfaden bietet nützliche Hilfestellungen zum Umgang mit seelischen Erkrankungen in der Arbeitswelt. Sowohl ArbeitgeberInnen als auch ArbeitnehmerInnen können damit eine bessere Zusammenarbeit erreichen und vermeiden, dass seelische Leiden überhaupt entstehen.
Wollen Sie noch mehr wissen über den Umgang mit seelischen Erkrankungen am Arbeitsplatz? Brauchen Sie Tipps und Hilfestellungen zur Herstellung angenehmerer Arbeitsbedingungen? Oder wollen Sie wissen, wie man mit erkrankten KollegInnen umgehen sollte? Dann sollten Sie das komplette E-Doc
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Stress, Burnout und weitere seelische Erkrankungen im Berufsleben
- Ein Leitfaden für Arbeitgeber und ArbeitnehmerAnne-Ev Ustorf
Verlag Dashöfer 2006
Als
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www.dashoefer.de